Startup ABC #5: Unicorn

Unicorn – Der Traum aller Gründer*innen

Egal, ob in der Startup-Welt oder im Märchen, ist die Rede von Unicorns, also Einhörnern, schwingt immer eine Mischung von Faszination, Ehrfurcht und Sehnsucht mit. Doch was bedeutet eigentlich der Begriff Unicorn im Zusammenhang mit Startups? Eins ist sicher: es geht nicht um ein gehörntes Pferd mit schimmerndem Fell und magischen Kräften.
 

Unicorns im Startup-Sprech

Als Unicorns werden Startups bezeichnet, die von Investor*innen mit einem Wert von mindestens einer Milliarde US-Dollar bewertet werden – und das vor ihrem Börsengang oder dem sogenannten Exit (dem Zeitpunkt, zu dem Kapitalgeber*innen sich durch Verkauf ihrer Anteile aus dem Unternehmen zurückziehen). Eine derart hohe Bewertung durch Investor*innen ist extrem selten und wird in der Regel nur vergeben, wenn ein Startup sich durch besonders hohe Umsätze, schnelles Wachstum und einen hohen Marktwert auszeichnet. Von daher ist der Name Unicorn hier sehr passend.
 

Ehemalige Unicorns, die jeder kennt

Unicorns, die wahrscheinlich jeder kennt, sind z. B. Pinterest oder Xiaomi oder das Unternehmen ByteDance, das hinter der Videoplattform TikTok steht. Auch Facebook, Zalando oder WhatsApp waren einmal Unicorns. Spotify, AirBnB und Snapchat zählten sogar zu den Decacorns, den Zehnhörnern, die vor Börsengang oder Exit sogar eine Unternehmensbewertung von über zehn Milliarden US-Dollar erreicht haben. Auffällig ist, dass Unicorns und Decacorns zu einem Großteil in der Internet- und/oder Software-Branche zu finden sind. So kommen derzeit sehr viele Unicorns aus dem Fintech-Bereich, und auch Cybersecurity oder E-Commerce sind gefragte Branchen.
 

Herden von Einhörnern

Auffallend ist auch, dass man in letzter Zeit immer häufiger von Unicorns hört. Es scheinen ganze Herden von Unicorns unterwegs zu sein. Tatsächlich ist es so, dass Unternehmen dank Smartphones, Social Media und Cloudcomputing heute schneller eine größere Masse von Menschen erreichen als noch vor einigen Jahren und dadurch auch schneller wachsen können. Ein weiterer Aspekt, den es in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen gilt, ist, dass Unternehmen seit Ende 2016 im Schnitt deutlich später an die Börse gehen. War dies bis 2016 bereits nach durchschnittlich vier Jahren der Fall, so warten sie heute durchschnittlich elf Jahre ab. Dadurch gibt es heutzutage natürlich deutlich mehr Unternehmen, die vor ihrem Börsengang bereits einen Unternehmenswert von einer Milliarde US-Dollar erreicht haben. Dies bleibt aber nach wie vor eher die Ausnahme und Unicorn-Startups sind immer noch etwas Besonderes.


Veröffentlicht am 22.09.2021
Autorin: Frauke Leuckefeld